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11.August 1981  Pepelow Am 9.8. waren wir noch 9 Mann, die fahren wollten. Ein Plauner, der mitfahren wollte, fuhr aber schon Sonntag Abend und wir sahen ihn bis zur Heimfahrt nicht wieder. In der Nacht zum Dienstag starteten wir dann: Sven Zimmer um 3Uhr mit dem Moped, Mario HĂŒhler, Andreas Dunger und Jörg Klebert um 4Uhr mit dem Zug und Steffen Haselbauer, Arnd Gemeinhardt, Steffen Barthel und Marko Körner mit dem Motorrad. Sven mit dem Moped hatte keine grĂ¶ĂŸeren Pannen, außer dass er 20,-M zahlen musste, weil er angeblich ein Polizeiauto geblendet hat. Er kam gegen 3Uhr in Pepelow an. Die im Zug waren gegen 6.00Uhr in Leipzig. Die Mitropa öffnete aber erst um 9Uhr. Jetzt konnten endlich die lĂ€ngst erschöpften VorrĂ€te ergĂ€nzt werden. Um 14.30Uhr waren sie in Neubukow. Hier wurde die erste Bekanntschaft mit dem „Rostocker HafenbrĂ€u“ gemacht. (Einer Limonade die sich Bier nennt. Von uns wurde sie spĂ€ter nur noch als Tee bezeichnet). Man traf auch GĂŒnter PĂŒchel, einen ehemaligen Lehrer von uns, der mit einer Schulklasse in Pepelow war. Um 18.15Uhr kamen Mario, Huz und Klebi dann auf dem Zeltplatz an. Die letzten Kilometer fuhren sie mit dem Bus. Bei den MotorrĂ€der gab es einige Schwierigkeiten. Schon bei der Auffahrt in Schleiz wurden Bimbix und Barthi, die auf Hasi warteten, von einen Polizisten belegt weil ja da Halteverbot ist. Noch weit vor Berlin begann Markos ZĂŒndkerze auszusetzen. Sie konnte nur von 2 Mann unter vereinten KrĂ€ften herausgeschraubt werden. Sie war fast total abgebrannt. So entstand die erste grĂ¶ĂŸere Pause. Und das im Nieselregen, der uns dann bis Berlin begleitete. Trotz der neuen ZĂŒndkerze konnte Marko seine Maschine bis rauf nicht voll ausfahren. Auf dem Berliner Ring ordneten sich dann Hasi, Barthi und Marko falsch ein, so das sie in Richtung Potzdam fuhren. Bimbix fuhr allein weiter. Noch vor der Rostocker Autobahn fiel ihm eine Sicherung aus und der Regler arbeitete auch nur noch zeitweise, was sich bis rauf stĂ€ndig verschlechterte. In einem Ort, ca. 20km vor Wismar, fuhr sich Bimbix einen Platten und zwar so, dass sich auch der Mantel kaum noch verwenden lies. Nach einer halben Stunde holten die Anderen ihn ein. Es stellte sich heraus, dass auch sie noch einige Zwangspausen wegen der ZĂŒndkerze hatten und Barthis Vergaser in letzter Minute vor dem Auseinanderfallen gerettet wurde. Nachdem dann der Schlauch gewechselt war, fuhren Barthi und Marko wieder los und auch gleich wieder in die falsche Richtung. Da Bimbix wegen dem kaputten Mantel keine Umwege mehr fahren konnte, fuhr er mit Hasi langsam nach Pepelow, wo sie kurz nach 5.00 Uhr eintrafen. Marko und Barthi kamen gegen 6.00 Uhr an. Als wir alle wieder beisammen waren, begann die Suche nach einem geeigneten Platz. Das war fĂŒr 5 Zelte gar nicht so einfach. Nach einigem Streiten fanden wir aber doch noch eine einigermaßen geeignete Stelle auf dem „Assi-HĂŒgel“, wie man uns spĂ€ter sagte. Als wir hinfahren wollten, gab es Scherereien mit der Platzwache. Letzten Endes mussten wir die Sachen dann doch hintragen. Nun wurden die Zelte aufgebaut. Die beiden Söhne von unserem ehemaligen Lehrer G. PĂŒchl halfen uns dabei. Kleine Lageskizze: Als die Zelte standen, ging es endlich in den Haffkrug, wo man sich bei ein paar „Tassen Tee“ die Erlebnisse der Fahrt erzĂ€hlte. Um halb 10 (Ausschankschluss) ging es zurĂŒck zu den Zelten. Um 10 kochten wir dann die erste, um 11 die zweite Nachtsuppe. Kleine romantische Einlage: Ringsum die Schatten von Zelten, dazwischen einige dunkle KiefernstĂ€mme. Als Kontrast dazu die Flamme unseres Kochers. Dicht darum gedrĂ€ngt einige merkwĂŒrdige Gestalten, alle aus einem Topf Suppe löffelnd: Barthi mit Hut, Klebi mit Hut und Pferdeschwanz, Bimbix mit Stirnband und Sonnenbrille, HĂŒz mit Stirnband, Sven unrasiert mit Ohrring u.s.w. GerĂ€usche: Nur Löffelklappern und leise Earth-Band Musik. Gegen halb 12 versuchte dann Dungi Mundi zu spielen. Um 24.00 Uhr machten wir dann Schluss.

12.August 1981: Am nĂ€chsten Tag, den 12.8., standen wir schon um 9.30 Uhr auf. Sehr zum Ärger einiger. Um 10 wurde dann Kaffee gekocht. Diejenigen, die nicht fahren mussten, leerten noch die restlichen Flaschen von gestern. Um 12.00 Uhr fuhren wir nach Neubukow zum Mittagessen. Um 3 waren wir wieder zurĂŒck und gingen dann sofort baden. Da uns zu wenig Quallen zu finden waren, machten wir eben eine Schlammschlacht. Am Strand wurden alle MĂ€dchen, die vorbei gingen, vollgelappt, z.B: „Ihr geht wohl auf die Weide?“...“Eh, ihr Getriebenen!“ (Eine Klasse mit Erzieher) ... „Also Beene hat se keene, aber die Fiieße!“ u.s.w. Über die Reaktionen hatten wir viel zu lachen. Neben uns lagen 2 MĂ€dchen, (ca. 10 und 12 Jahre alt), die Klebi stĂ€ndig bekeimte: „Wie alt biddÂŽn du?“ Wir erhielten einige komische Antworten, bis dann Klebi feststellte: „Die gefĂ€llt mir, weil se so schee dĂ Ă b is!“ Dann gingen wir zu den Zelten, „Tee trinken“. Dadurch kamen wir zu spĂ€t zur Disco. Die Karten wurden uns noch unter der Hand fĂŒr 5,- M verkauft. Einige von uns malten sich Stempel auf und kamen so rein. Hasi und Huz fanden auch gleich 2 MĂ€dchen, mit denen es aber nichts richtiges wurde, so das sie gegen 10.00 Uhr (Ende der Disco) bereits mit Klebi und 2 anderen MĂ€dchen zu den Zelten kamen. Wir hatten alle schon ziemlich geladen, weil wir mangels „Tee“ viele harte Sachen tranken (Goldbrand). Klebi ließ sich dann von seiner Krankenschwester (eines der beiden MĂ€dchen) das Ohr durchstechen. Diese Prozedur muss man gesehen haben. Zuerst wurde Klebi mit Alk betĂ€ubt. Dann ging es los: „Watte,... Alkohol,... Nadel ...u.s.w.“. Als die Operation beendet war, aßen die MĂ€dchen noch die Nachtsuppe mit uns und gingen dann. Sie sagten, dass sie noch baden wollten. Das hĂ€tten sie nicht tun dĂŒrfen! Klebi wollte auf einmal hinterher. Barthi ging zum GlĂŒck mit. Um halb 12 brachte er den total betrunkenen Klebi geschleppt. Dieser war mit Klamotten baden gegangen. Bimbix hat ihn dann „trocken gelegt“ und ins Zelt geschafft. Den Kopf nach außen, da er stĂ€ndig auslief. HĂŒz trocknete ĂŒber dem Kocher seinen Ausweis, Fahrerlaubnis, Geld u.s.w. Um 24.00 Uhr erhielten wir noch einmal Besuch von 2 MĂ€dchen aus unserer Nachbarschaft. (Sie wohnten zu 4. in einem Zelt und kauften uns spĂ€ter frĂŒh die Semmeln mit. Wir waren dann öfters tagsĂŒber bei ihnen.) So machten wir bis 3 weiter. Zuvor kam noch einmal eine Mutter, wir tauften sie „Gertrud“ und beschwerte sich wegen dem Krach. Gertrud reiste aber dann in den nĂ€chsten Tagen ab. Der „SĂ€ufer des Tages“ wurde heute natĂŒrlich Klebi.

13.August 1981: Der dritte Tag begann wieder um 10. Zuerst wurde Kaffee getrunken und danach wieder KĂ€sten Tee geholt. Nun fanden wir auch Zeit, Briefe in die Heimat zu schreiben. Um 11 kamen dann die 2 Muttis von gestern abend aus der Disco zu uns. Gegen 1 fuhren wir dann nach Wismar. Dort fanden wir ein Hotel, in dem wir um 14.00 Uhr noch Mittagessen bekamen. Dabei wurde natĂŒrlich wie immer viel herumgeblödelt. Es waren Gott sei Dank nur wenige GĂ€ste anwesend. Dann zogen wir wie eine Herde Assis durch die Stadt und machten, uns nicht um die anderen Leute kĂŒmmernd, noch einige Starfotos.
Reifen und Tramper oder Römer bekamen wir leider nicht. Um 17.00 Uhr waren wir wieder auf dem Zeltplatz. Um 8 fuhren Hasi, Klebi, Dungi, Marko und Sven nach Rakow zur Disco. HĂŒz, Bimbix und Barthi blieben auf dem Zeltplatz und tranken Tee. Um 22.30 Uhr hatten sie gerade genug getrunken, um mit Hemd und Hose baden zu gehen. Um 11 waren dann alle wieder auf dem Zeltplatz. Um viertel 12 wurde die erste Suppe gekocht. Gegen 23.45 bekamen wir noch einmal Damenbesuch. Um 1 legten sich dann alle zur Ruhe. SĂ€ufer des Tages wurde heute Marko Körner.

14.August 1981: Am nĂ€chsten Morgen standen wir viertel 11 auf. Dann wurde Kaffee getrunken und um halb 1 ging es nach Bad Doberan, dann weiter nach Rostock. Hier kauften sich Marko und Barthi ein Paar Stiefel. Auch Moped- und Motorradreifen gab es in jeder Menge. Nachdem wir wieder ein paar Fots gemacht hatten, fuhren wir zurĂŒck und waren halb 7 wieder auf dem Zeltplatz.
Die eine HĂ€lfte von uns ging nach Rakow zur Disco, die Anderen machten Abendbrot und gingen danach in den Haffkrug, denn auch hier war Disco. Als die Disco zu Ende war, gingen die aus dem Haffkrug (HĂŒz, Bimbix, Barthi) nach Pepelow zum Seehund, aber auch dieser hatte bereits geschlossen. So ging es zurĂŒck zum Zeltplatz, wo wir eine Nachtsuppe kochten. Um 11 kamen dann Klebi mit seiner Freundin (die Freundin von der Krankenschwester, er hatte sie Dungi weggeschnappt.) Eine viertel Stunde spĂ€ter waren alle wieder hier. Wir kochten eine 2. und 3. Suppe und gingen um 2.00 Uhr schlafen. Klebis „Mutti“ blieb hier. Der Steifste des Tages war wieder Marko Körner.

15.August 1981: Der 5. Tag begann fĂŒr Bimbix und HĂŒz, die heute Semmeln holten, schon um 8.00 Uhr. Die anderen standen um 11 auf. Auf das Mittagessen verzichteten wir. Um halb 1 fuhren einige nach Neubukow tanken, der Rest war bei den MĂ€dels. Um 3 ging es dann in den Haffkrug Tee trinken. Um halb 45 wurden 4 KĂ€sten Tee geholt und um viertel 7 ging es dann an den Strand zu unserem „Strandfest“. Wir nahmen einen Kasten Bier ca. 50m mit ins Wasser, setzten uns außen herum und tranken erst einmal krĂ€ftig. Dann ging es baden. Inzwischen kamen auch die MĂ€dels, die ja morgen abreisen wollten. Nun ging es richtig los.
Dungi machte mit Klebi verunglĂŒckte KarateĂŒbungen, Barthi wollte sich ausziehen, u.s.w. Zwischendurch rannten manche ab und zu ins Wasser. Dann hatten auf einmal Hasi Gabi, Klebi Engelchen, Bimbix Anne, Marko Ramona und Barthi und Balg einen Strandkorb. Lola, die 4. der MĂ€dchen aus dem Zelt (Gabi wohnte woanders) war so steif, dass sie zeitweise heulte und dann von einem zum anderen ging, bis Huz Mitleid hatte. Um halb 1 ging es dann mit den Muttis zurĂŒck zu den Zelten. Es wurde die erste und um halb 2 die zweite Suppe gekocht. Dungi ging betrunken schlafen. Steffen suchte spĂ€ter etwas in seinem Zelt, wo ja auch Dungi schlĂ€ft. Dabei strich er ihm mit der Hand ĂŒber den Kopf. Huz schrie im Halbschlaf „Mach, dass du raus kommst!“ Um 2.30 Uhr war dann Nachtruhe, bis auf 2 Mann, die mit ihren Muttis weiter machten. Steifste des Tages waren Andreas Dunger und Marko Körner.

16.August 1981: Am Sonntag wurde schon um halb 9 aufgestanden. Dungi wurde sogleich erzĂ€hlt, dass er gestern Nacht die Lola aus dem Zelt geschmissen hat. Da er sich noch etwas an das „Mach, dass Du raus kommst!“ erinnern konnte, glaubte er uns alles und Ă€rgerte sich ĂŒber die verpatzte Tour. Dann ging er doch tatsĂ€chlich zu ihr hinĂŒber und entschuldigte sich. Sie war ja auch so steif gewesen, dass sie nicht mehr wusste: stimmt das oder nicht? Da sie aber heute noch abreist, sagten wir ihr die Wahrheit. Dungi glaubt es noch so lange, bis er diese Chronik liest. (Heute ist der 31.08.81). Um 1.15 Uhr fuhren wir nach Neubukow zum Essen. Um 3 gingen dann HĂŒz, Barthi, Bimbix (seit gestern Tarzan)) und Huz (seit heute Muffi) ins Kino zu „Sindbads 7. Reise). Danach gingen HĂŒz und Bimbix in den Haffkrug. Dungi versuchte krampfhaft, jemand zu ĂŒberreden, mit ihm nach Rakow zu gehen, bis wir dann aufschreiben konnten: „18.15 Uhr : Muff springt alleine zur Disko nach Rakow.“ Um 19.00 Uhr fuhren auch Marko, Hasi und PetermĂ€nnchen (So heißt Balg seit gestern) nach Rakow. HĂŒz spielte mit Tarzan und Barthi Karten, bis dann gegen halb 10 Marko kam und Besuch aus Rakow ankĂŒndigte. Um nicht teilen zu mĂŒssen kochten wir schnell noch unsere letzte vorhandene Suppe. Klebi und seine Mutti kamen eher und aßen mit. Gegen 10 kamen dann die Anderen, der Lange und der Dicke (2 Freunde aus Wismar, die wir schon eher zur Disco kennengelernt hatten), 3 MĂ€dchen und 3 Flaschen Klarer. Gegen 11 werden die MĂ€dchen vom Dicken nach Neubukow zum Bahnhof gefahren. Der Lange blieb noch hier, aber bloß körperlich. St.Barthel und Marko Körner liegen in einem Zelt und singen. Das muss man gehört haben! Gegen viertel 1 holte dann der Dicke den Langen ab. Aus dem an der See gefĂŒhrten Tagebuch: „Klebi schlĂ€ft mit seiner Mutti, Huz und Hasi schon lange, Marko bei Bimbix, Bimbix bei Mario und Balg (die beide erst noch abkotzen mĂŒssen). Steifster des Tages: M.Körner, St.Barthel, M.HĂŒhler und S.Zimmer.

17.August 1981: Der 17.8. begann fĂŒr uns um 10.30 Uhr. Um dreiviertel 12 ging es nach Neubukow zum Essen. Gegen 4 waren wir zurĂŒck. Im Haffkrug ist heute Tanz. Wir mussten eine Stunde anstehen, ehe wir rein kamen. Es war aber nicht viel los, so dass wir nur am Tisch saßen und schachtelten. Barthi war gleich am Anfang grau und verschwand schon gegen halb 8. Als dann der Tanz zu Ende war, sahen wir ein GerĂŒst, das zum Klimmziehen reizte. Da machten wir eben mal Nachtsport. Manche schafften trotz Alkohol noch ĂŒber 10 KlimmzĂŒge. Auch ein Fremder beteiligte sich. Auf dem Weg zum Zelt wurde dann noch mit einem Stein Fußball gespielt. Um halb 11 kochten wir die erste Suppe. Barthi liegt im Zelt und lallt. Als um 11 noch eine Suppe gekocht werden soll, ist der Sprit alle. Um eins haben Hasi, Balg und Klebi eine tolle Idee: Sie nehmen ihre ZahnbĂŒrsten und legen sich bei Waschbox und Weiberscheißhaus (den Donnerbalken auf dem Zeltplatz kann man ruhig so nennen) in Stellung und machten einen auf Assi. Viele hatten Mitleid mit ihnen, aber Nachtquartier wollte ihnen Keine geben. Nach einer Stunde waren sie wieder da. Gegen dreiviertel 3 gingen Einige von uns los und suchten Kisten als Sitzgelegenheiten. Sie brachten auch ein paar. Gegen 3.45 Uhr schlĂ€ft dann Dungi und wird mit Matratze aus dem Zelt gezerrt. Als er halb draußen ist, wacht er aber auf. Um 4 schrieben wir in die Chronik: Barthi schnarcht, Dungi schlĂ€ft, Bimbix schlĂ€ft gleich, Marko schlĂ€ft, Hasi lallt, Klebi, Balg, HĂŒz sind noch wach. Um 4.30 Uhr war dann Schluss.

18.August 1981: Der nĂ€chste Tag, ein Dienstag, begann fĂŒr uns halb eins. Von dreiviertel eins bis 3 versuchten wir vergeblich Mittagessen zu bekommen, bis es dann in Bad Doberan klappte. Um 17.00 Uhr waren wir zurĂŒck. Da wir keinen Tee in KĂ€sten bekamen, gingen wir in den Haffkrug. Um 8 schauten wir uns im Kino den Film: „Geschichte einer SĂŒnde“ an. WĂ€rend wir im Kino saßen, begann der Regen, der in kleinen Pausen bis Freitag Abend bei Niemek auf der Autobahn anhielt. Wegen dem Regen saßen alle nach dem Kino bis auf Bimbix und Barthi bei Hasi im Zelt. Obwohl das heute der ruhigste Tag bei uns war, kam zum ersten mal einer aus der Ordnungsgruppe zu uns und wollte uns belegen. Da wir keinen Tee hatten, war schon um 24.00 Uhr Nachtruhe. Heute gab es auch keinen „SĂ€ufer des Tages“

19.August 1981: Der 19.08. begann fĂŒr uns um halb 12. Nach dem Mittagessen im Neubukow ging es in die Eisdiele. Um 16.00 Uhr wurde Tee geholt. (4 KĂ€sten). Dann ging es in die Disco. Diesmal spielte „Maschine 2“, eine Disco, die wir noch aus der Zeit kannten, als wir mit der Klasse hier waren. Ab 10 tranken wir bei den Zelten weiter.
Es wurden 3 Suppen gekocht. Bimbix aß jedes mal mit und ging trotzdem mit leerem Magen ins Bett. Um 1.15 Uhr begannen wir mit einem allgemeinem Gute-Nacht-Sagen, das so lange anhielt, bis es Jeder zu Jedem gesagt hatte. Auch unsere Nachbarn beteiligten sich daran.(Sie waren aus Nordhausen und kamen öfters mal fĂŒr 10 Minuten zu uns. Einmal hatten sie auch eine Flasche Doppelkorn mit.) Steifster des Tages war Bimbix.

20.August.1981: Der 20.08. war fĂŒr uns der letzte Tag in Pepelow. In unser Tagebuch schrieben wir ĂŒber ihn: 12.00 wecken; 12.30 Kaffee; 13.00 Mittagessen fahren; 15.00 Zeltplatz, Regen; 17.30 Uhr zwei leere KĂ€sten abgeben; Klebi im Regen in Neubukow einkaufen; alle außer Bimbix, HĂŒz, Barthi nach Rakow; Rest trinkt Tee; 21.30 Muffi auf Strecke Rakow-Pepelow; 21.45 Muffi sucht Gabi (die er gestern zur Disco kennenlernte,(vergebens); 23.15 Dungi ist wieder in seinem dunklen Zelt einsam. Der Mond scheint nicht, im Zelt, und ganz langsam und leise steigt blauer Dunst auf. 23.30 Balg, Hasi, HĂŒz sind noch wach. 0.00 Uhr Nachtruhe. „SĂ€ufer des Tages“ gab es keinen, da wir morgen zur Heimfahrt nĂŒchtern sein mĂŒssen.

21.August 1981: Der Freitag der 21. war fĂŒr uns ein 13ter, wenn wir gewusst hĂ€tten, was uns die Fahrt beschert, wĂ€ren wir garantiert lĂ€nger geblieben. Eigentlich wollten wir um 7.00 Uhr aufstehen. Obwohl es einige Ă€rgerte, krochen wir aber schon um halb 7 aus dem Schlafsack. Wie durch ein Wunder waren zum ersten Mal seit den letzten Tagen frĂŒh die Zelte trocken. Wir bauten sie schnell ab, bevor es wieder zu regnen anfangen wĂŒrde. Bis auf Hasi, der Huz nicht aus dem Zelt brachte, weil dieser hier oben den MĂ€dchen noch einige Tage lĂ€nger nachspringen wollte. Dann musste er aber nachgeben. Kaum war auch Hasis Zelt abgebaut, fing es wieder an zu regnen. Bimbix schaffte sein Zelt mit HĂŒz nach Neubukow, wo er es auf dem Bahnhof abgab. Marko schaffte inzwischen die 2 letzten KĂ€sten nach Rakow, bekam aber kein Geld, weil der Wirt angeblich die Schrift seiner Frau nicht kennt. Er wollte uns das Geld nachschicken. Bis heute (13.Sept.) kam es aber noch nicht an. Dann fuhren wir die Zugfahrer nach Neubukow zum Bahnhof (Alles im Regen) Um halb 12 fuhren die MotorrĂ€der und Sven mit dem Moped in Neubukow an der Tankstelle in Richtung Heimat los. Im Regen. Die erste Rast wurde auf dem ersten Parkplatz nach der Autobahnauffahrt gehalten. Im Regen. Alle waren schon an vielen Stellen nass bis auf die Haut. Wir gingen in einen nahen Wald, wo wenigstens kein so scharfer Wind blies und aßen zu 5. einen Kanten Brot und eine BĂŒchse Wurst. Da wir durchgefroren waren, begannen einige herumzuspringen. Im Regen. Wenn das nicht so traurig gewesen wĂ€re, hĂ€tte man lachen können. Dann fuhren wir bis zu einer Tank- und Raststelle kurz vor dem Berliner Ring. Im Regen. Jetzt waren alle vollkommen durchgeweicht. Wir aßen etwas und erfuhren von einem, der an die Ostsee wollte, dass es noch bis Niemegk regnet. Wir konnten ihm auch keine Hoffnung machen. Auf dem Berliner Ring ist dann Hasis ZĂŒndkerze ersoffen. Im Regen. Sven merkte es nicht und fuhr weiter. Im Regen. Bimbix wollte Bescheid sagen und fuhr hinterher. Im Regen. Nach einer Kreuzung fand er ihn wartend unter einer BrĂŒcke. Im Regen. Sie fuhren langsam weiter, weil sie dachten, die Anderen holen sie ein. Im Regen. Doch diese fuhren an der Kreuzung falsch. So fuhren Bimbix und Balg allein weiter. Wegen dem blöden Regen machten sie fast keine Pausen. Nur einmal zum Tanken. Man war ja seit Stunden nass und durchgefroren. Auf dem Karren merkte man das Zittern nicht so. Dann ging einmal Bimbix Scheinwerfer kaputt. Bei Niemegk hörte der Regen auf, doch das war uns egal, da wir keine Hoffnung hatten, unterwegs noch warm oder wenigstens trocken zu werden. In den Stiefeln stand das Wasser bis zum Überlaufen. Das wir dann ein trockenes Hemd anzogen, nĂŒtzte gar nichts. Es war durch die anderen Klamotten sofort nass. Der Rest im Koffer war auch durchgeweicht. Endlich Schleiz! Auf derStrecke nach Weischlitz rannte ihnen dann ein Fuchs vor die RĂ€der. Man konnte gerade noch bremsen. Dann mĂŒndete die Straße in eine andere. Durch die KĂ€lte waren wir so fertig, dass wir es nicht merkten und geradeaus in vollem Tempo (und das voll bepackt) in ein Feld fuhren. Unglaublicherweise stĂŒrzte aber keiner von uns Beiden. Punkt 24.00 Uhr waren wir dann nass und zitternd nach 12 h Autobahn, 10 davon durchgenĂ€sst endlich zu Hause. Den anderen 3 (Hasi, Barthi und Marko) ging es schlechter. Sie fuhren erst noch rund um Berlin. Im Regen. In Markos ZĂŒndkerze stand immer wieder ein „MĂ€nnchen“, so dass sie sie sĂ€ubern mussten. Im Regen. Aus Markos Auspuff schlug auch einmal eine Stichflamme, die den Auspuff einen Spalt auseinander riss. Im Regen. Ihnen war dann alles egal und sie machten an einer RaststĂ€tte ĂŒber eine Stunde Pause. Doch durch die nassen Klamotten wurde man sofort wieder wie ein Eisklumpen. Um 2.00 Uhr hatten sie dann endlich Oelsnitz erreicht. HĂŒz, Huz, und Klebi kamen mit dem Zug auch gegen 2.00 Uhr an, so dass dann alle mit allen Sachen und noch gesund (man  wusste nicht, was durch die KĂ€lte noch kam) glĂŒcklich  zu Hause waren. Am nĂ€chsten Tag, den 22.April 1981, traf sich dann die gesamte Mannschaft auf dem Gartenfest in der Siedlung, Um mit den zu Hause gebliebenen die Ankunft zu feiern.  

 

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